Klimafasten beim Einkaufen und Essen: Tipps für die Fastenzeit

Sieben Wochen lang anders leben als gewohnt, etwas für die Gesundheit tun, das Bewusstsein schärfen, neue Erfahrungen machen – solche Gründe motivieren viele Menschen zu einem gezielten Konsumverzicht während der Fastenzeit. Wer den eigenen Beitrag zum Klimaschutz vergrößern will, kann die Wochen vor Ostern zum Anlass nehmen, einen klimaschonenden Lebensstil zu testen.

Wenn es um Klimaschutz geht, dreht sich die öffentliche Diskussion meist um Flugreisen und Autofahren. Doch Klimaschutz fängt bei kleinen Gewohnheiten an. Ernährung und Lebensmitteleinkauf gehören in Deutschland zu den vier großen Verursachern für den Ausstoß von Treibhausgasen. Rund 20 Prozent der CO2-Belastung gehen auf das Konto der Ernährung – damit etwa so viel wie das Heizen. Die Supermärkte sind voll von Produkten, die weite Wege hinter sich haben. Oft steht nicht einmal auf der Verpackung, woher die Lebensmittel kommen. Neben langen Transportwegen sind Tierhaltung und Fleischkonsum eine Belastung für das Klima. Wer hier Gewohnheiten ändert, kann die persönliche Klimabilanz deutlich verbessern.

Kein Einkauf für die Tonne
Rund 75 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder und jede in Deutschland statistisch gesehen pro Jahr in den Müll – eine unnötige Verschwendung wertvoller Nahrung. Wer gezielt kleinere Mengen einkauft und Spontankäufe weglässt, kann vieles verbessern. Was beim Kochen und Essen übrig bleibt, lässt sich mit Reste-Rezepten in Eintöpfen, Bratlingen oder Desserts verarbeiten. Oft reicht das für eine weitere Mahlzeit, so dass sich der nächste Einkauf aufschieben lässt. Ideen und Rezepte liefern der Ratgeber „Kreative Resteküche“ und die Initiative „zu gut für die Tonne“.

Sieben Wochen ohne Fleisch
Fast 70 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr – das ist der durchschnittliche Verbrauch in Deutschland. Das ist etwa vier Mal so viel wie Ernährungsexperten empfehlen. Wer den Verbrauch halbiert, leistet einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz und fördert die eigene Gesundheit. Fleisch enthält viel Fett- und Cholesterin. Laut Helmholtz-Institut erhöhen diese Eigenschaften das Risiko von Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzinfarkt. Eine vegetarische Fastenzeit bietet die Chance, den eigenen Fleischverbrauch herunterzubringen und den Anreiz, vegetarisch kochen zu lernen.

Produkte aus der Heimat kaufen
Regionale und saisonale Lebensmittel sind dank kurzer Transportwege eine klimaschonende Alternative zu Obst und Gemüse aus fernen Ländern. Der Transport per Flugzeug ist besonders klimaschädlich: Er verursacht je Tonne Lebensmittel und Kilometer bis zu 90 mal mehr Treibhausgase als der Hochseeschiff-Transport und rund 15 mal mehr als Transporte per Lastwagen. Landwirte bieten ihre regionalen Produkte der Saison auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen an. Auch Supermärkte haben Lebensmittel regionaler Herkunft im Programm. Was wann auf heimischen Feldern reift, zeigt unser Saisonkalender zum Ausdrucken für die Pinnwand und unsere App 'Grünzeit', kostenlos erhältlich für Android und iOS. Spitzenköche setzen schon lange auf regionale und saisonale Produkte. Auch hier bietet ein sieben-Wochen-Test die Möglichkeit, Neues beim Essen auszuprobieren.

Sauberer Einkauf ohne Plastik und Verpackungsmüll
Kaum ein anderes europäisches Land produziert so viel Verpackungsmüll wie Deutschland. Herstellung, Transport und Entsorgung von Plastikmüll belasten Umwelt und Klima. Auch zuhause freut sich wohl niemand über Müllberge nach dem Einkauf. Wie wäre es also mit Müllfasten? Mit Einkäufen auf dem Wochenmarkt, mitgebrachten Taschen und Behältern lässt sich Verpackungsmüll vermeiden. Besonders effektiv ist es, von Mineralwasser in Plastikflaschen auf Leitungswasser umzusteigen.

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