Photo no Shooting! Ukraine. Russland. Exil

26. Juni bis 23. Oktober 2022

© Dmitry Vyshemirsky

Der Museumsberg Flensburg widmet seine Sommerausstellung zwei Künstlern, die seit Jahrzehnten eine Freundschaft verbindet. Der Ukrainer Yuri Kosin und der Russe Dmitry Vyshemirsky thematisieren in ihren preisgekrönten Fotografien die Veränderungen seit dem Ender der Sowjetzeit: Landschaften, Gebäude, historische Ereignisse und vor allem den Alltag der Menschen in beiden Ländern. Beide leben heute im Exil, Dmitry Vyshemirsky aus politischen Gründen in Berlin, Yuri Kosin als Kriegsflüchtling in Polen. Sie stellen gemeinsam aus, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen und uns deutlich zu machen, was dadurch gerade verloren geht. Deswegen ist es so wichtig, diese Bilder jetzt und hier zu zeigen, begleitet von ukrainischer Musik und Literatur: Nur was man kennt, kann man verstehen und wertschätzen.

Yuri Kosin ist seit Jahrzehnten international bekannt durch seine bewegenden Fotografien aus Tschernobyl, aber auch von den Demonstrationen auf dem Maidan und dem Krieg im Donbass. Zugleich portraitiert er liebevoll seine Mitmenschen und die Landschaften der Ukraine,  die dem Betrachter dadurch besonders nahekommen.

Für Dmitry Vyshemirsky ist es bedeutend, sich gerade als russischer Staatsbürger im Exil gegen den Krieg zu stellen. Er wird zu der Ausstellung unter anderem eine aktuelle Fotoserie besteuern, die im April in Berlin entstanden ist, und Demonstrationen gegen den Krieg genauso  zeigt wie die täglich am Berliner Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine.

Parallel zu dieser Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm, das ukrainische Kultur für die Menschen hier erlebbar macht. Unter anderem hat bereits die großartige Sängerin Ganna Gryniva für ein Konzert am 26. Juni zugesagt. Die Musikerin und Komponistin kombiniert Jazz mit ukrainischem Folk bis hin zu klassischer Musik. Am 28. August spielt Leléka auf dem Museumsberg. Das multikulturelle Jazz-Quartett wurde 2016 in Berlin gegründet.

Eine Lesung ukrainischer Literatur ist für den 25. September als Benefiz-Veranstaltung vorgesehen. Außerdem sind ukrainisch-sprachige Führungen und Workshops für Kinder in Vorbereitung.

Foto: Yuri Kosin

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