Name: Sophie Scholl von Rike Reiniger

Übernahme einer Inszenierung vom überzwerg – Theater am Kästnerplatz, Saarbrücken

Stephanie Rolser

Eine Jurastudentin steht kurz vor dem Examen. Ihr Name? Sophie Scholl. Reiner Zufall. Gleichzeitig erzählt dieser Name auch die Geschichte einer jungen Frau, die den Mut hatte, sich mit ihren Freunden und ihrem Bruder gegen den Nationalsozialismus zu stellen. »Die weiße Rose« verteilte Flugblätter und wurde dabei erwischt. Sophie Scholl kam vor Gericht und wurde hingerichtet. Der Mut ihrer Namensvetterin wird zum Prüfstein für das Gewissen der Studentin. Sie wird in einen Betrug verwickelt und soll vor Gericht aussagen. Wie wird sie sich entscheiden? Soll sie für ihre Karriere lügen? Soll sie die Wahrheit sagen und damit ihre Zukunft riskieren? Oder wäre es vielleicht das Beste, zu schweigen? Der Autorin Rike Reiniger gelingt eine kluge Verknüpfung aus geschichtlichen Einschüben der Widerstandskämpferin und der zwiespältigen Situation der Studentin während des Gerichtstermins. Es geht um Zivilcourage, das eigene Gewissen und die Frage: Wie hätte ich mich verhalten?

Dieser Abend lässt historisches Wissen lebendig werden und wirft gleichzeitig heutige Fragen auf. Welcher Mensch verbirgt sich hinter der Widerstandsikone Sophie Scholl? Ihr einzigartiger Mut, ihre unermüdliche Hoffnung und ihr tiefer Glaube an eine bessere Welt inspiriert noch heute. Gleichzeitig sind ihre Gewissenskonflikte, ihre Versagensängste und ihre Identitätssuche zeitlos und aktueller denn je. Nach seiner gefeierten Premiere 2016 in Saarbrücken kommt die Inszenierung »Name: Sophie Scholl« von Stephanie Rolser im September nach Lübeck und ist nach seiner Premiere im Jungen Studio auch mobil für Schulen und andere Institutionen buchbar. Weitere Informationen unter jungplusX@theaterluebeck.de.

Inszenierung / Ausstattung S. Rolser.
Mit N.-M. Rühl.
Premiere 17/9, 20:00 Uhr, Junges Studio (geschlossene Veranstaltung)
Theaterkasse 0451/399 600, Kartenkauf online www.theaterluebeck.de.

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