Musikalischen Eröffnung der Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten“ am 6.Oktober um 17:00 Uhr in St. Jakobi durch das Thomas-Putensen-Beat-Ensemble

© Bundesstiftung Aufarbeitung

Das Ende der Sowjetunion im Dezember 1991 ist Ausgangspunkt der Ausstellung Postsowjetische Lebenswelten. Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus. Die Schau widmet sich dem historischen Wandel, den die fünfzehn Nachfolgestaaten seitdem durchlaufen haben. Geographisch reicht der Blick damit von Osteuropa über den Kaukasus bis nach Zentralasien. Er schließt Staaten ein, deren Größe und Einwohnerzahl, Nationalgeschichte und kulturelle Prägungen, aber auch wirtschaftliche Ausgangspositionen kaum unterschiedlicher sein könnten. Umso eindrücklicher sind die Gemeinsamkeiten, die den Alltag dieser Gesellschaften vor allem in den 1990er Jahren prägten.

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf den sozialen Ausnahmezustand jenes Jahrzehnts, in dem die Menschen den Härten des Staatszerfalls und einem Markt ohne Recht ausgeliefert waren. Sie nimmt die Lebensverhältnisse in den Blick und macht die Wanderungsbewegungen sichtbar, die Menschen auf der Suche nach Arbeit und Wohlstand die Heimat verlassen ließen. Der Raubzug der Mafia und die Selbstbereicherung früherer Funktionäre, die das Staatseigentum privatisierten, sind ebenso Themen, wie die ethnischen Konflikte und regionalen Kriege, die häufig mit dem russischen Hegemoniestreben verbunden waren und sind.

Die Schau zeigt vom 6.Oktober bis Mitte November , wie mit Geschichte aber auch mit Religion Politik gemacht wird, wie der demokratische Aufbruch gelang, aber auch wie neue Autokratien entstanden. Medien- und Öffentlichkeit, Konsum- und Popkultur, ökologische Altlasten, die Frauenemanzipation sowie bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der Digitalisierung werden ebenso auf den 20 Ausstellungstafeln dargestellt.

Der KDA-Lübeck und die St. Jakobi Gemeinde laden dazu ein, sich mit der jüngsten Zeitgeschichte einer Weltregion vertraut zu machen, die auf vielfältige Weise mit unserem Alltag verbunden ist.

Die Eröffnung wird musikalisch inszeniert vom Thomas-Putensen-Beat Ensemble.

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